Wegweisende Projekte

Übersicht - Planung Sohlengleite
Sohlengleite nach Fertigstellung

Renaturierung im Stadtgebiet /Neubau einer Sohlengleite am Kraichbach in Hockenheim (DE)

Im Rahmen des Hochwasserschutz- und Ökologieprojektes (HÖP) Hockenheim wurde der Kraichbach von km 6+530 (Karlsruher Brücke) bis km 7+320 mit dem Mühlkanal in ein gemeinsames rund 790 m langes Gewässerbett verlegt. Vom IBG wurden sämtliche Planungsleistungen für den Wasserbau und die Freianlage gebracht.

Zum Erreichen der ökologischen Ziele der Wasserrahmenrichtlinie für diesen Gewässerabschnitt und gleichzeitig der Gewährleistung eines 100-jährigen Hochwasserschutzes wurde das vormals kanalisierte Gewässer in ein vollständig neu gestaltetes Gewässer geführt. Gleichzeitig wurden beidseitig entlang des neuen, naturnah gestalteten Gewässers die erforderlichen Hochwasserschutzmaßnahmen durch Dammschüttungen und den Einbau von Hochwasserschutzwänden geschaffen.

Regierungspräsidium Karlsruhe
Abteilung 5, Referat 53.2
Markgrafenstraße 46
76133 Karlsruhe

  • Genehmigungsplanung, Ausführungsplanung
  • Ausschreibung
  • Bauüberwachung / Abrechnung

Dipl.-Ing. Paul Lehmann

Bestandssituation:

Der Kraichbach verlief innerhalb des Stadtgebietes von Hockenheim in zwei kanalisierten Gewässerabschnitten. Der von dem Kraichbach abzweigende Mühlkanal diente früher als Abschlagsgerinne. Die energetische Nutzung des Kraichbaches wurde vor längerer Zeit aufgegeben. Die aquatische Durchgängigkeit war bedingt durch vorhandene Sohlschwellen und Abstürze sowie die abschnittsweise befestige Sohle nicht bzw. sehr eingeschränkt gegeben. Obwohl beide Gewässer durch die Ortslage flossen, war eine Zugänglichkeit und Erlebbarkeit des Gewässers nicht gegeben.

Zwischenzeitlich durchgeführte Hochwasseruntersuchungen hatten zudem gezeigt, dass mit den damals vorhandenen Abflussquerschnitten von Kraichbach und Mühlkanal in der Ortslage der Stadt Hockenheim kein 100-jährlicher Hochwasserschutz besteht.

Im Sinne der WRRL waren wesentliche ökologische Maßnahmen für die Verbesserung des aquatischen Lebensraums erforderlich.

Planungskonzept:

Planungskonzept Renaturierung / Neugestaltung Kraichbach

  • Rückbau der beiden Betongerinne des bisherigen Verlaufes.
  • Zusammenlegung und Neugestaltung des Kraichbaches auf einer neuen Trasse.
  • Variable Gestaltung des neuen Gewässerlaufes mit Uferbuchten, Schnellen, Inselstrukturen und unterschiedlichen Böschungs-neigungen; Strukturierung mit Totholzelementen und Felsgestein.
  • Errichtung einer naturnahen Sohlengleite zur Wiederherstellung der aquatischen Durchgängigkeit des Kraichbaches.
  • Gestaltung von Laichhabitaten und Lebensräumen für die Fließgewässerfauna der Zielarten gemäß WRRL.
  • Hochwasserschutzmaßnahmen entlang des neu gestalteten Gewässers, Integration dieser Maßnahmen in das Konzept der Landschaftsgestaltung.

Planungskonzept Landschaftsgestaltung

  • Einbindung des Gewässers in den urbanen Raum.
  • Ökologische Aufwertung der flachen Uferbereiche und Auenzonen durch das Bepflanzungskonzept des Pflanzplanes.
  • Gestaltung von Zugangsmöglichkeiten an das Gewässer
  • Einbindung der Wegeführung der neu angelegten Weg- und Straßenverbindungen.
  • Einbindung der städtebaulichen Planungen in das Gesamtkonzept für die Neugestaltung des Kraichbaches.

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