Wegweisende Projekte
Neubau einer Sohlengleite an der Suhre in Aarau (CH)
Im Rahmen des Neubaus der Staffeleggstrasse wurde eine Blockrampe oberhalb der Mündung der Suhre in die Aare errichtet (2013). Durch Umlagerungen innerhalb der Blockrampe haben sich gravierende Veränderungen in der Abfolge der Querriegel und bei den Höhenunterschieden ergeben, die aquatische Durchgängigkeit war dadurch nicht bzw. nur noch sehr eingeschränkt gegeben.
Die Suhre ist ein für die Fliessgewässerfauna wichtiger Zufluss zur Aare und weist im Unter- und Oberlauf der Sohlengleite umfangreiche Laichhabitate für Kieslaicher auf. Der Bereich ist auch als Nasenlaichplatz von nationaler Bedeutung ausgewiesen. Daher kommt der Durchgängigkeit des Bauwerkes eine über den unmittelbaren Gewässerabschnitt reichende Bedeutung zu. Um die ökologische Durchgängigkeit an der Suhre wiederherzustellen, wurde die 2013 errichtete Blockrampe zurückgebaut und durch eine neu gestaltete Sohlengleite ersetzt, ebenso wurden im Oberwasser weitere Anpassung der Flusssohle durchgeführt.
- Auftraggeber
Kanton Aargau
Departement Bau, Verkehr und Umwelt
Abteilung Landschaft und Gewässer
- Durchgeführte Arbeiten
- Vorplanung / Variantenstudie
- Genehmigunsplanung
- Ausführungsplanung
- Ausschreibung
- Bauüberwachung / Abrechnung
- Projektleiter
Dipl.-Ing. Paul Lehmann
Konzept der Sohlengleite:
- Die 2013 erbaute Blockrampe wurde vollständig zurückgebaut, das Steinmaterial seitlich gelagert und für den Neubau der Sohlengleite wiederverwendet.
- Oberhalb der vorhandenen Spundwand des Kolkbeckens wurde eine flach geneigte Sohlengleite über die gesamte Breite des Gewässers in Richtung Oberwasser errichtet.
- Der Wasserspiegel in der Suhre bei Q330(Niedrigwasser) oberhalb der Sohlengleite wurde um etwa 30 cm abgesenkt.
- Um die für die Durchgängigkeit ausreichende Wassertiefe im Oberwasser zu gewährleisten war eine Eintiefung der Gewässersohle oberhalb der Sohlengleite erforderlich.
Erzielte Ergebnisse
- Um das eigendynamische Entwicklungspotenzial des Gewässers zu fördern, wurde das Gefälle des Gewässers oberhalb der Sohlengleite erhöht.
- Dazu wurde die Sohlengleite mit einer geringeren Gesamthöhe ausgeführt als die bisherigen Blockschwelle aufgewiesen hat.
- Oberhalb der Sohlengleite wurde anschließend an den Bau der Sohlengleite großräumig der vorhandenen Anlandungen von Feinsedimenten entfernt.
- Das anstehende, kiesige Sohlsubstrat wurde dadurch wieder freigelegt. Zusätzlich wurde mit kiesigen Aushubmaterial vom Bau der Sohlengleite neue Kiesbänke und Bermen geschaffen.
- Durch ingenieurbiologische, strömungslenkende Maßnahmen im Gewässer mit Baumbuhnen, Raubäume und Wurzelstöcken erfolgte eine Strukturierung des Gewässerabschnittes.
- Damit konnten auch die Voraussetzungen geschaffen werden für die Entwicklung von potentiellen Kieslaichhabitate und vielfältige Gewässerstrukturen für Kieslaicher und strömungsliebende Fischarten.
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