Im Bau befindliche Projekte

Übersicht der durchgeführten Maßnahmen
6 Monate nach Bauende: Strukturelle Vielfalt + Eigendynamik

Gewässerrenaturierung an der Erft in Gnadenthal (DE)

Der Unterlauf der Erft ist stark geprägt durch die verschiedenen Nutzungen, die aus dem Bergbau und der dichten Besiedlung resultieren.
Der Bergbau prägt die Erft heute primär durch die Ableitung des aus dem Braunkohletagebau geförderten Grundwassers und wird zur Versorgung der Braunkohlekraftwerkegenutzt. Nach Beendigung der Tagebauaktivitäten in der Region wird sich der Abfluss in der Erft zwischen Bergheim und Neuss gegenüber dem bisherigen Zustand deutlich verringern. Die Erft wird daher auf die zukünftige Situation mit zielgerichteten Maßnahmen vorbereitet. Insbesondere wird das Gewässerbett wieder in einen naturnäheren Zustand umgestaltet, um den gemäß der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie geforderten, guten ökologischen Gewässerzustand erreichen zu können.

Als Teil eines Perspektivkonzeptes für die Untere Erft wird der Abschnitt zwischen der Gnadenthaler Brücke und der Brücke der L 137 (Bonner Straße) umgestaltet. Durch eine Neutrassierung der Erft in einem mäandrierenden Verlauf sollen die vorhandenen Altarme wieder an das Gewässer angeschlossen werden.

Erftverband
Am Erftverband 6
50126 Bergheim

  • Planung
  • Ausschreibung
  • Bauüberwachung / Abrechnung

Dipl.-Ing. Paul Lehmann

Konzept der Renaturierung:

Der neue Gewässerlauf wird deutlich breiter und mit einem geringeren Gefälle als der bestehende Verlauf gestaltet. Es wird eine Vielzahl an Einzelstrukturen durch den Einbau von Buhnen, Totholzstrukturen oder Kiesschüttungen geschaffen. Dies führt zu einer wesentlichen Erhöhung der Fließgewässerstrukturen und Lebensräume.

Am unteren Ende der Maßnahme wird eine Sohlengleite erstellt, um die ökologische Durchgängigkeit zu gewährleisten. Die Sohlengleite wird flach geneigt (1:50), mit einer Breite von 17 m und auf einer Länge von 82 m hergestellt. Beim maßgebenden Abfluss wird über die Sohlengleite ein Höhenunterscheid von 1,56 m überwunden. Aufgrund des (durch den Tagebau) dauerhaft erhöhten Abflusses der Erft, ist es für den Bau der Sohlengleite erforderlich, ein etwa 150 m langes, temporäres Umleitgerinne herzustellen.

Erzielte Ergebnisse

Durch ein umfangreiches Bodenkonzept kann das bei der Baumaßnahme anfallende Aushubmaterial vollständig wieder vor Ort eingebaut werden. Zur Gestaltung der neuen Erfttrasse, der Sekundärauen und der Sohlengleite fallen insgesamt etwa 35.000 m³ an Bodenmaterial an. Der heutige Erftverlauf wird an vier Abschnitten, auf einer Gesamtlänge von etwa 300 m wieder verfüllt. Hierzu können etwa 20.000 m³ wieder eingebaut werden.

Zusätzlich erfolgen im direkten Umfeld der Erft Geländeanpassungen auf einer Gesamtfläche von etwa 24.000 m². Hier werden insgesamt etwa 15.000 m³ an Bodenmaterial verwendet.

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Ingenieurbüro Dr.-Ing. R.-J. Gebler GmbH

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