Ingenieurbüro Dr.-Ing. R.-J. Gebler GmbH

Wegweisende Projekte

Maßnahme 41 - Iller Schwelle an Fkm 27+100
Maßnahme 43 - Iller Schwelle an Fkm 25+200

Neubau zweier naturnaher Fischaufstiegsanlagen an der Iller bei Balzheim (DE)

Im Rahmen des länderübergreifenden (Bayern / Baden-Württemberg) Projektes „agile Iller“ wurde unter anderem die aquatische Durchgängigkeit an den Wehranlagen Unterbalzheim (Fkm 25+200) und Oberbalzheim (Fkm 27+100) wiederhergestellt, da die Anlagen bis dahin für die Gewässerfauna nicht durchgängig waren. Die Durchgängigkeit an beiden Anlagen wurde durch naturnahe Fischaufstiegsanlagen am rechten Ufer der Wehranlagen hergestellt. Die Federführung dieses Teilprojektes obliegt dem Land Baden-Württemberg.

Regierungspräsidium Tübingen
Referat 53.1 Landesbetrieb Gewässer
Gewässer I. Ordnung, Hochwasserschutz und
Gewässerökologie Donau-Iller

  • Vorplanung / Variantenstudie
  • Genehmigunsplanung, Ausführungsplanung
  • Ausschreibung
  • Bauüberwachung / Abrechnung

Dipl.-Ing. Paul Lehmann

Konzept der Fischaufstiegsanlagen:

  • Die beiden Fischaufstiegsanlage mit einem Abfluss von 1,0 m³/s wurden am rechten, bayrischen Ufer der Iller errichtet.
  • Ein Großteil des Höhenunterschiedes wird über einen naturnahen Bachlauf bzw. Raugerinne überwunden.
  • Das rechtwinklig von der Iller abzweigende Einlaufbauwerk liegt ca. 100 m oberhalb des Wehres.
  • In dem Einlaufbauwerk erfolgen die Querung des Hochwasserdammes und die Abflussregulierung bei ansteigendem Oberwasserspiegel (Hochwasser).
  • Anschließend verläuft ein naturnaher Bachlauf einem etwa 30 m breiten Korridor im Gelände / Auenwald zur Wehranlage.
  • Innerhalb des Bachlaufes wird der Höhenunterschied über Querriegel aus Felsgestein mit jeweils 12 cm abgebaut. Der Abfluss erfolgt jeweils durch zwei entsprechend den Vorgaben dimensionierte vertikale Lücken.
  • Mit Kiesschüttungen und kleinräumigen Strukturen werden Laichhabitate sowie Lebensräume für die Fischfauna in dem Bachlauf geschaffen.
  • An das Raugerinne schließt sich dann bis an die Mündung in das Tosbecken ein Schlitzpass in einem 2,85 m breiten Spundwandgerinne an. 

Angestrebte Ergebnisse

  • Innerhalb des Schlitzpasses werden die Wasserspiegelschwankungen im Unterwasser zwischen Qminund Q330 ausgeglichen um die Funktionsfähigkeit der Anlage auch bei höheren Unterwasserständen (Einstau bei Q330) zu gewährleisten.
  • Der Betriebsabfluss von 1,0 m³/s wird über zwei vertikale Mündungsöffnungen in das Tosbecken eingeleitet.
  • Davon wird eine Mündung rechtwinklig zur Fließrichtung der Iller und eine zweite Mündung parallel zur Strömung angeordnet.
  • Durch die rechtwinklig zur Strömung angeordnete Mündung wird bei geringen Illerabflüssen eine Leitströmung parallel zur Wehrklappe erzeugt und ermöglicht den innerhalb des Tosbeckens befindlichen Fischen die Auffindbarkeit der Mündung.
  • Über die parallel zur Strömung angeordnete Mündung wird gewährleistet, dass die von Unterwasser in das Tosbecken einschwimmenden Fische in die Fischaufstiegsanlage gelangen.
  • Durch eine Teilumgestaltung des Tosbeckens wird unterhalb des Mündungsbauwerkes ein Anschluss an die natürliche Gewässersohle geschaffen und ermöglicht allen Fischen den Aufstieg.

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