Wegweisende Projekte

Blick auf die fertiggestellte Renaturierung (Quelle: Böwingloh und Helfbernd GmbH)
Lageplan

Renaturierung der Nidda im Stadtgebiet Karben (DE)

Die Nidda war im Stadtbereich von Karben geprägt durch eine Begradigung des ursprünglich mäandrierenden Flusslaufes. Die steilen Böschungen des Trapezprofils wurden mit Felsgestein massiv gesichert.
Das Gewässer war von dem urbanen Raum weitgehend abgeschnitten. Durch die unmittelbar an die Gewässeroberkante anschließenden Hochwasserdämme war auch von den Gewässerbegleitenden Fuß- und Radwegen kein Blick auf das Gewässer möglich.
Um die noch vorhandenen Auenflächen beidseitig der Nidda wieder an das Gewässer anzuschließen wurden im Auftrag der Stadt Karben auf einer Länge von 1,5 km umfangreiche bauliche Maßnahmen für die Renaturierung und die städtebauliche Gestaltung geplant und durchgeführt.
Durch die umfangreichere ökologische Gestaltung innerhalb der Renaturierung und des neuen Gewässerlaufes werden neue Lebensräume für die Fließgewässerfauna und die gewässerbegleitende Flora und Fauna geschaffen. Zusätzlich werden die Aspekte des Hochwasserschutzes berücksichtigt und die Ziele der WRRL realisiert.

Magistrat der Stadt Karben
Rathausplatz 1
61184 Karben

  • Planung, Ausschreibung und Bauüberwachung
  • Genehmigungsplanung, Ausführungsplanung
  • Ausschreibung
  • Bauüberwachung / Abrechnung

Dipl.-Ing. Paul Lehmann

Konzept der Renaturierung und Landschaftsgestaltung

Das Planungskonzept zur Renaturierung der Nidda bestand im Wesentlichen aus den folgenden Elementen:

  • Rückverlegung der Hochwasserdämme um bis zu 80 m.
  • Beidseitig bzw. wechselseitig Aufweitung des Gewässerprofils mit unterschiedlichen Böschungsneigungen.
  • Variable Gestaltung der Aufweitungen mit Uferbuchten, Schnellen, unterschiedlichen Böschungsneigungen. Strukturierung mit Totholzelementen und Felsgestein.
  • Rückbau des Steinmaterials der vorhandenen Böschungssicherung im Bereich der Aufweitungen. Das Material wird zur Gestaltung von Buhnen wiederverwendet.
  • Gestaltung eines neuen Gewässerarmes westlich der Nidda angelegt.
  • Die Nidda bleibt hier parallel mit einem altarmähnlichen Charakter erhalten.

Gleichzeitig wurde das folgende Planungskonzept für die Landschafts-gestaltung umgesetzt:

  • Schaffung von Erlebnispunkten und Erlebnisräumen am und mit dem Gewässer.
  • Gestaltung von Aussichtshügel und flachen Zugangsmöglichkeiten an das Gewässer
  • Einbindung der Wegeführung des neu angelegten Radweges
  • Integration von städtebaulichen Planungen und Maßnahmen in das Konzept der Renaturierung mit dem Ziel einer Verbindung zwischen Stadt – Natur – Gewässer.
  • Erstellung eins Pflanzplanes in dem alle oben genannten Maßnahmen abgebildet und aufeinander abgestimmt wurden.

Erzielte Ergebnisse

Im Rahmen der Ausführungsplanung wurde das Massenkonzept optimiert, sodass ein Großteil der Aushubmassen innerhalb des Baugebiets bei der Gestaltung der neuen Hochwasserdämme und des angrenzenden Geländes wieder eingebaut werden konnte. Der Oberboden wurde zur Bodenverbesserung auf nahegelegene landwirtschaftliche Nutzflächen verbracht und damit hochwertiger Kulturboden geschaffen.

Insgesamt erfolgen, neben einer wesentlichen Aufwertung des aquatischen Lebensraumes zusätzlich signifikante Aufwertungen des angrenzenden Grünlandes zu einer neuen Aue.

Außerdem konnte durch die Landschaftsgestaltung das Gewässer wieder in den urbanen Lebensraum integriert werden. Die bisherige, trennende Wirkung des Gewässers zwischen den beiden Stadtteilen wurde aufgehoben, eine neue, attraktive Verbindung geschaffen.

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