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Ingenieurbüro
Dr.-Ing. Rolf-Jürgen Gebler GmbH
Hochwasserschutz- und Ökologieprojekt (HÖP) Hockenheim 
Bauherr/Auftraggeber:





Vom Ing.-Büro Dr. Gebler
ausgeführte Arbeiten:



Das Hochwasserschutz- und Ökologieprojekt (HÖP) Hockenheim sieht vor, den Kraichbach von km 6+530 (Karlsruher Brücke) bis km 7+320 mit dem Mühlkanal in ein gemeinsames rund 790 m langes Gewässerbett zu verlegen. Die Ingenieurleistung wurde im Rahmen eines VOF - Verfahrens gemeinsam an die BIT AG in Karlsruhe und das Ingenieurbüro Dr. Gebler vergeben. Im Rahmen der gemeinsamen Bearbeitung des Projektes werden durch das IB Gebler die oben genannten Leistungen erbracht.


Bestand / Defizite
Der Kraichbach wird innerhalb des Stadtgebietes von Hockenheim in zwei kanalisierte Gewässerabschnitte aufgeteilt. Der von dem Kraichbach abzweigende Mühlkanal diente früher als Abschlagsgerinne, eine energetische Nutzung des Kraichbaches ist nicht mehr gegeben. Die aquatische Durchgängigkeit ist bedingt durch vorhandene Sohlschwellen und Abstürze sowie die abschnittsweise befestige Sohle nicht bzw. sehr eingeschränkt gegeben. Obwohl beide Gewässer durch die Ortslage fließen, ist eine Zugänglichkeit und Erlebbarkeit des Gewässers nicht gegeben.

Zwischenzeitlich durchgeführte Hochwasseruntersuchungen haben gezeigt dass mit den jetzigen Abflussquerschnitten von Kraichbach und Mühlkanal in der Ortslage der Stadt Hockenheim kein 100-jährlicher Hochwasserschutz besteht.


Zielvorgaben und Maßnahmen
Zum Erreichen der ökologischen Ziele der Wasserrahmenrichtlinie für diesen Gewässerabschnitt und gleichzeitig der Gewährleistung eines 100-jährigen Hochwasserschutzes ist vorgesehen die beiden Gewässer in ein vollständig neu gestaltetes Gewässer zu führen. Gleichzeitig werden beidseitig entlang des neuen, naturnah gestalteten Gewässers die erforderlichen Hochwasserschutzmaßnahmen durch Dammschüttungen und den Einbau von Hochwasserschutzwänden geschaffen.

Bedingt durch die sehr ungünstigen Baugrundverhältnisse mit umfangreichen Torfschichten ist für die erosionsstabile Gestaltung des neuen Gewässerlaufes ein Austausch der anstehenden Böden erforderlich. Aufgrund der Höhenlage der neuen Gewässersohle und der angrenzenden Bebauung ist im oberen Abschnitt der Einbau einer geosynthetischen Tondichtungsbahn (Bentonitmatte) notwendig.

Im Rahmen der erforderlichen Überplanung der Entwurfsplanung wurden verschiedene Optimierungen bei der ökologischen Gestaltung durchgeführt. Dadurch werden die Ziele der WRRL und gleichzeitig des Hochwasserschutzes erreicht und zusätzliche, neue Lebensräume für die Fließgewässerfauna geschaffen.

Im unteren Abschnitt des neuen Kraichbaches queren bestehende Abwasserleitungen die neue Gewässertrasse. Für die Gewährleistung der aquatischen Durchgängigkeit des neuen Gewässers bei allen Abflusssituationen ist es in diesem Abschnitt erforderlich, den Höhenunterschied über eine naturnah gestaltete Sohlengleite zu überwinden.

Kraichbach im Stadtgebiet, beidseitig Ufermauern. Obwohl ein Fußweg entlang des Gewässers verläuft ist die Erlebbarkeit des Gewässers nicht gegeben
Bestehender Absturz im Kraichbach, dadurch keine aquatische Durchgängigkeit
Kraichbach - Naturfern ausgebaut, keine Zugänglichkeit an das Gewässer für die Anwohner
Blick von Unterwasser auf den dritten und vierten Querriegel der Sohlengleite.
Einbau des oberen Querriegels der Sohlengleite. Am rechten Bildrand ist das Felsgestein auf den querenden Leitungen abgebildet
Oberster Abschnitt der Sohlengleite. Im Vordergrund ist das Felsgestein in Beton über den Versorgungsleitungen, die den Kraichbach queren, zu sehen
Blick auf den neu gestalteten Kraichbachabschnitt oberhalb der neuen Fußgängerbrücke
Blick auf den nördlichen Abschnitt, oberhalb der Karlsruher Straße (oberer rechter Bildrand). Links befindet sich die Fußgängerbrücke, in der Bildmitte die neue Straßenbrücke zwischen Messplatz und Mühlstraße, rechts davon die Sohlengleite kurz vor der zukünftigen Einmündung des neuen Kraichbachs
Über ein temporäres Umleitungsgerinne wird der bestehende Kraichbach in den neuen Kraichbachverlauf eingeleitet. Im rechten Bildrand fließt der bestehende Mühlkanal zu.
Blick von der neuen Fußgängerbrücke in Richtung Oberwasser. Bei höheren Abflüssen sind die Wurzelstöcke teilweise überströmt, die Strömungslenkung durch die Strukturen ist aber deutlich erkennbar.
Blick von der Brücke der oberen Mühlstraße auf die Sohlengleite nach Fertigstellung der Arbeiten.
Die Böschungen des neuen Kraichbachverlaufes wurden zum Schutz vor Erosion mit Kokosmatten abgedeckt.
Blick auf die fertiggestellte Sohlengleite von Unterwasser.
Anfang Dezember wurde mit den Pflanzarbeiten oberhalb der neuen Brückenbauwerke begonnen.
Regierungspräsidium Karlsruhe
Abteilung 5, Referat 53.2
Markgrafenstraße 46
76133 Karlsruhe



Überarbeitung Entwurfsplanung:
- Planung gewässerökologische und wasserbautechnische
  Maßnahmen (Neugestaltung Kraichbach)
- Landschaftspflegerische Begleitplanung
- Planung Freianlagen

Ausführungsplanung und Ausschreibung:
- Planung gewässerökologische und wasserbautechnische
  Maßnahmen (Neugestaltung Kraichbach)
- Hydraulische Berechnungen für bauzeitliche Zwischenzustände
- Planung Sohlengleite (im neuen Kraichbach)
- Planung Freianlagen
- Bepflanzungsplan

Örtliche Bauüberwachung / Begleitung Ausführung
Abmessungen neuer Kraichbach:

Gesamtlänge neuer Gewässerlauf:            
Breite neuer Gewässerlauf:                             
Abtrag Oberboden neuer Gewässerlauf:          
Aushubmassen neuer Gewässerlauf:               
Liefern und Einbau Bentonitmatte:                    
Liefern und Einbau kiesiges Material (0-63 mm): 
Liefern und Einbau kiesiges Material (8-32 mm):
Liefern und Einbau Felsgestein (Strukturierung):
790 m
20 m
4.600 m³
7.600 m³
7.000 m²
6.000 m³
2.000 to
700 to
Zeitungsbericht: Hockenheimer Woche
Pressemitteilung
Flyer hws hockenheim
Von dem  Regierungspräsidium Karlsruhe wurde ein Faltblatt für die Projektinformation erstellt
Lageplan Sohlengleite