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Ingenieurbüro
Dr.-Ing. Rolf-Jürgen Gebler GmbH
Naturnahes Umgehungsgewässer am Kraftwerk Ryburg-Schwörstadt am Rhein
Das Rheinkraftwerk Ryburg-Schwörstadt liegt südlich der Gemeinde Schwörstadt, oberhalb des KW Rheinfelden am Hochrhein. Die Anlage besteht aus dem Kraftwerk am deutschen Ufer und dem südlich anschliessenden Stauwehr. Nordöstlich des Kraftwerks befindet sich das Betriebsgelände mit verschiedenen Gebäuden und einer Freiluftschaltanlage.
Im Rahmen der Neukonzessionierung des Kraftwerks Ryburg-Schwörstadt sind verschiedene Ausgleichs- und Ersatzmassnahmen vorgesehen. Ein Grossteil dieser Massnahmen liegt im Umfeld des Kraftwerkes selbst, auf deutscher Seite. Die umfangreichste Maßnahme ist hierbei der Bau eines naturnahen Umgehungsgewässers um das Kraftwerk als Fischaufstiegsanlage

Mit dem Umgehungsgewässer soll die Durchgängigkeit der Staustufe Ryburg-Schwörstadt für alle Fische und somit auch für Grosssalmoniden wie den Lachs sowie das Makrozoobenthos gewährleistet werden. Das Grundprinzip von Umgehungsgewässern besteht darin, das Aufstiegshindernis (Staustufe) durch einen neu gestalteten Gewässerlauf relativ weiträumig zu umgehen. Das Umgehungsgewässer verläuft als eigenständiges Fliessgewässer ausserhalb des Hauptabflussquerschnittes des Rheins.

Auftraggeber:


Vom Ing.-Büro Dr. Gebler
ausgeführte Arbeiten:







Projektleiter / Ansprechpartner:
Kraftwerk Ryburg-Schwörstadt AG
79603 Rheinfelden


- Planungsstudie naturnahes Umgehungsgewässer.
- Planung naturnahes Umgehungsgewässer,
  Technischer Bericht zur Konzessionserneuerung.
- Planung, Schaffung naturnaher Lebensräume entlang des
  UGW, Technischer Bericht zur Konzessionserneuerung.
- Ausführungsplanung naturnahes Umgehungsgewässer.
- Ausschreibungen Tiefbau, Stahlbau, Stahlwasserbau.
- Bauüberwachung / Abrechnung.


Dipl.-Ing. (FH) Helmut Schmid
UGW_Aus_19.11
Beginn der Bohrarbeiten für den Verbau im Mündungsbereich, 06.11.2012
Bohrarbeiten und Leitungsverlegungen Passage Montagehalle
Fotomontage Umgehungsgewässer am Kraftwerk Ryburg_Schwörstadt am Rhein
Schlechte Witterungsverhältnisse Februar 2013
Erdarbeiten Umland naturnaher Gewässerlauf
Bohrarbeiten Passage Montagehalle
Bohrarbeiten Baugrubenverbau Einlauf
Beton- und Erdarbeiten Mündungsbereich
UW-Betonarbeiten Kolkverfüllung
Vorbereitung Kabelverlegearbeiten
Rammarbeiten Einlaufbauwerk
Baugrube Muendung, Februar 2013
Leitungsverlegungen
Baugrube Einlaufbauwerk
Montage Arbeitsplattform für Bohrgerät
Bohrarbeiten Herstellen Sohlanschluss
Beginn Aushub naturnaher Gewässerlauf
Schalarbeiten Einlaufbauwerk
Rohbau Einlaufbauwerk
Gestaltung naturnaher Gewässerlauf 2
Gestaltung naturnaher Gewässerlauf 1
Einbau Seitenwand Sohlanschluss
Bodenplatten Mündungsbecken
Baugrube Verteilbauwerk
Baugrube Mündungsbecken
Auslauf Dotierturbine
Widerlager Brücke Kraftwerkszufahrt
Verlegen Zulaufleitung Dotierturbine
Montageboden Auslauf Dotierturbine
Wartungssteg über Gewässerlauf
Voraushub Gewässerlauf
Mündungsbecken
Einlauf Dotierturbinenkanal
Bewehrungsarbeiten Verteilbauwerk
Baugrube Raugerinne
Arbeiten am Raugerinne
Stelltor Mündung
Rohbau Verteilbauwerk2
Rohbau Verteilbauwerk
Raugerinne
Leitungsanschlüsse Dotierturbine
Bewehrungsarbeiten Passage Montagehalle
Ausbauarbeiten Mündung
Unterbau Raugerinne
Aushubplanum Raugerinne
Ausgestaltung Verteilbauwerk
Ausgestaltung Einlaufbauwerk
Mündung Fischpass
Rohbau Passage Montagehalle 2
Rohbau Passage Montagehalle
Erste Flutung am 01.04.2014
Erster Besucher (Foto KRS)
Flutung Gewaesserlauf am 01.04.2014
Gewaesserlauf im Vollbetrieb
Muendungsbecken nach Inbetriebnahme
Passage Montagehalle nach Inbetriebnahme
Raugerinne nach Inbetriebnahme
Verteilbauwerk nach Inbetriebnahme
Betrieb Zählbecken
Raugerinne3
Raugerinne2
Raugerinne_4
Passage Montagehalle2
Passage Montagehalle
Muendung2
Muendung
Kabelsteg
Einlaufbauwerk
Raugerinne Oktober 2014 (2)
Raugerinne Oktober 2014 (1)
Mündung Oktober 2014 (2)
Mündung Oktober 2014 (1)
Gewässerlauf Oktober 2014 (3)
Gewässerlauf Oktober 2014 (2)
Gewässerlauf Oktober 2014 (1)
Das Umgehungsgewässer setzt sich aus folgenden Einzelbausteinen zusammen:

Einlaufbauwerk mit Abflussregelung im Oberwasser:
Das Einlaufbauwerk befindet sich ca. 600 m oberhalb des Kraftwerks. Innerhalb des Einlaufbauwerkes erfolgt die Regulierung des Abflusses in das Umgehungsgewässer. Das zweigeteilte Betonbauwerk besteht aus einer unregulierten Blocksteinrampe und einem parallel dazu verlaufenden Kanal. Im Kanal befindet sich ein elektrisch angetriebenes Regulierorgan (Drehtor), durch das der Abflussanteil geregelt wird.

Naturnaher Gewässerlauf im oberen Abschnitt:
Der naturnahe Gewässerlauf soll auch einen Ersatzlebensraum für die stark bedrohten Kieslaicher bilden. Durch wechselnde Böschungsneigungen und die geschwungene Linienführung wird der Gewässerlauf aufgelockert. Durch den Einbau von naturnahen Strukturelementen wird eine weitere ökoloische Aufwertung erreicht.

Passage Engstelle Montagehalle:
Im Bereich einer Montagehalle reicht die zur Verfügung stehende Breite zu dem benachbarten Rad- und Schwerlastweg nicht aus, um den Gewässerlauf ohne Verbau vorbei zu führen. Die Seiten müssen teilweise senkrecht verbaut werden. Zusätzlich wird der Gewässerlauf in Teilbereichen unter dem Weg geführt. Zur Sicherung werden über weite Bereiche Bohrpfahlwände eingebracht.

Verteilbauwerk mit Zählbecken:
Auf Höhe der Zufahrt zum Betriebsgelände wird das Verteilbauwerk errichtet. Am Verteilbauwerk beginnt der steilere Gewässerabschnitt, der so genannte Raugerinne-Beckenpass. Da dieser Abschnitt aus Platzgründen nicht die komplette Abflussmenge des oberen Bereiches aufnehmen kann, wird ein Teil des Abflusses zu einer Kleinwasserkraftanlage abgeleitet.
Über ein Zählbecken im Verteilbauwerk kann die Funktion der Anlage überprüft werden.

Raugerinne-Beckenpass:
Der Raugerinne-Beckenpass verläuft in der unterwasserseitigen Böschung bis zum Unterwasser des Kraftwerks. Der zu überwindende Höhenunterschied von ca. 9,50 m wird über einzelne Stufen abgebaut. Die einzelnen Stufen werden durch Querriegel gebildet, die aus großen Blocksteinen bestehen.
Das Sohlmaterial besteht aus natürlichem Felsgestein. Um möglichst vielfältige Strukturen und eine geschwungene Linienführung zu erreichen, werden abschnittsweise die Böschungen mit größeren und kleineren Blocksteinen sowie mit Faschinenwalzen verbaut. Zur Strukturierung des Raugerinnes und zur Schaffung von Unterständen für die Fischfauna werden zwischen den Riegeln vereinzelt Wurzelstöcke eingebaut.

Mündungsbauwerk mit Dotierturbine und Sohlanschluss im UW:
Der Mündungsabschnitt wird als technischer Fischpass (Betonbauweise) in Form eines so genannten „Vertikalschlitzpasses“ hergestellt. Die Sohle wird im Mündungsbereich mit Felsgestein ausgekleidet, dadurch ist auch für sohlsubstratorientierte Arten der Aufstieg in das Raugerinne gegeben.
Unmittelbar an das Mündungsbecken schließt das Maschinenhaus der Kleinwasserkraftanlage an. Der am Verteilbauwerk entnommene Abfluss wird über eine Dotierturbine in das Mündungsbecken des Fischpasses wieder eingeleitet.
Die eigentliche Mündung in das Unterwasser / Rheins erfolgt über zwei Öffnungen.  Die erste Mündung wird rechtwinklig zur Gewässerachse ausgerichtet, die Strömung aus der Mündung soll möglichst weit und konzentriert in die strömungsberuhigte Zone auf der Saugschlauchdecke reichen. Die Mündung zum Sohlanschluss ist neben der Ufermauer angeordnet, so dass der Abfluss aus dieser Mündung parallel zur Ufermauer in den Sohlanschluss fließt.
 
Technische Daten:           
                                           Gesamtlänge:ca. 1150 m
                                           Gesamthöhenunterschied:ca. 10,70 m
                                           Abfluss:ca. 3,0 bis 6,0 m³/s
                                           Erdbewegungen:ca. 50.000 m³