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Ingenieurbüro
Dr.-Ing. Rolf-Jürgen Gebler GmbH
Neubau Kraftwerk Dogern - Ökologische Ausgleichsmaßnahmen
Bauherr/Auftraggeber: Rheinkraftwerk Albbruck-Dogern AG (RADAG)
Vom Ing.-Büro Dr. Gebler
durchgeführte Arbeiten: - Planung
- Ausschreibung
- Baubegleitung / Bauleitung
Projektleiter / Ansprechpartner: Dipl.-Ing. Paul Lehmann
Im Zuge der Neukonzession des Rheinkraftwerks Albbruck-Dogern AG wird am Stauwehr auf der Schweizer Seite ein neues Wehrkraftwerk errichtet. Mit dem Bau des Wehrkraftwerks ist die Durchführung von ökologischen Ausgleich- und Ersatzmaßnahmen zur Erhöhung der Strukturvielfalt verbunden. Es handelt sich hierbei sowohl um Maßnahmen im Unterwasser als auch im Stauraum des Wehres.
Geplante Ausgleichs- und Strukturmaßnahmen
Landespflegerischer Begleitplan - Übersicht
PDF-Download (ca. 2,8 MB)
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Dauerhafte Kiesschüttungen im Altrhein
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Gestaltung von 3 Buhnen im Altrhein
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Verschiedene kleinere Maßnahmen im Altrhein
Wiederherstellung der früheren Kiesinseln bei Full
Vor dem Bau des KW Albbruck-Dogern befanden sich oberhalb des Stauwehres im Bereich der Ortschaft Full am Schweizer Ufer zwei langgestreckte Inseln. Diese Inseln sind heute nicht mehr vorhanden, jedoch ist der Uferbereich in diesem Abschnitt relativ flach. Es ist nun vorgesehen, an dieser Stelle zwei neue Inseln mit kiesigem Aushubmaterial zu schaffen. Die obere Insel besitzt eine Länge von ca. 185 m, die untere Insel eine Länge von ca. 160 m, bei einer Breite von ca. 15 - 20 m. Die Inseln werden aus dem anstehenden Sohlmaterial des Rhein geschüttet. Hierfür wurde auf einer Fläche von 50.000 m² die Rheinsohle um maximal 1,0 - 1,5 m abgetragen. Das benötigte Volumen für die beiden Kiesinseln beträgt ca. 20.000 m³.
Uferbereich der oberen Insel nach Abschluss der Schüttungen
Blick von der unteren Insel auf die obere Insel Full
Aufwertung der best. Vogelinsel
Die bestehende Insel am deutschen Ufer unmittelbar oberhalb des Stauwehres wird jeweils ca. 60 m nach Ober- und Unterwasser verlängert. Vor die bestehende Vogelinsel werden 4 weitere Inseln geschüttet.
Zusammenfassende Angaben zur Vogelinsel:
Länge:
Breite:
Volumen Inselschüttung:
ca. 250 m
ca. 40 - 50 m
ca. 5.400 m³
Zwischen der best. Insel und den neuen Inseln wurde eine tiefere Rinne geschaffen.
Um zukünftig eine Störung des Gebiets durch Spaziergänger zu vermeiden, wurde zwischen dem Rheindamm und der best. Insel eine stetig durchströmte Rinne angelegt.
Fischgängige Blockrampe in der Albmündung
Durch diese Maßnahme wird ein ca. 1,80 m hoher künstlicher Absturz in der Albmündung in eine naturnahe Blockrampe umgestaltet.
Länge:
Breite:
Breite NW-Rinne:
max. Höhenunterschied
mittl. Gefälle:
MNQ:
Zusammenfassende Angaben zur Blockrampe:
ca. 35 m
13 m
4 - 6 m
1,80 m
1 : 20
1,1 m³/s
Blick von Oberwasser auf die fertig gestellte Rampe. Oberhalb wurde mit dem Material der Baustraße das Gewässerbett strukturiert.
Blick von UW auf die Blocksteinrampe, rechts das Maschinenhaus
Strukturierungsmaßnahmen im Altrhein
Im Altrhein sind die folgenden Strukturierungsmaßnahmen vorgesehen:
A.
Gestaltung von 2 Schluten auf der Oberen Au-Insel
B.
Dauerhafte Kiesschüttungen im Altrhein
C.
Strukturierungsmaßnahmen im Altrhein
A. Gestaltung von 2 Schluten auf der Oberen Auinsel
Durch die Gestaltung einer dauerhaft durchströmte Schlute (untere Schlute) sowie einer Schlute die nur bei Hochwasser beaufschlagt wird (obere Schlute) soll der Auenwald wieder besser an die Abflussdynamik des Altrheins angebunden werden.
Untere Schlute:
Die untere Schlute ist ganzjährig durchflossen und weist einer Sohlbreite von ca. 4 - 8 m auf. Zur besseren Durchströmung wurde im Einlaufbereich ein Strömungslenker aus Holzstämmen errichtet.
Blick vom Schwadenlocher Steg in die Schlute
Einlauf Schlute nach Fertigstellung des Strömungslenkers
Obere Schlute:
Die Obere Schlute ist bereits weitgehend im Gelände vorhanden und lediglich durch die Verwallung am Ufer vom Altrhein abgeschnitten. Durch die Maßnahme wurde die Obere Schlute wieder an den Altrhein angeschlossen und eine Verbindung zur Unteren Schlute geschaffen. Wie bei der unteren Schlute wurde zur besseren Durchströmung im Einlaufbereich ein Strömungslenker aus Holzstämmen errichtet. Lediglich im Einlaufbereich erfolgte ein Geländeabtrag. Die Sohle wurde in diesem Bereich trichterförmig abgetragen.
Einbau Baumstämme in den Strömungslenker
Im Einlaufbereich wurde das Gelände abgetragen, um bei Hochwasser eine bessere Durchströmung zu gewährleisten.
B. Dauerhafte Kiesschüttungen im Altrhein
An 3 Stellen wird im Altrhein durch Kiesschüttungen bestehende Kiesbänke vergrößert bzw. neu angelegt.
Gesamtlänge:
Breite:
Gesamtvolumen
ca. 1090 m
10 - 30 m
ca. 13.400 m³
Obere Kiesschüttung nach Fertigstellung bei höherer Wasserführung im Altrhein
Kiesbank unterhalb des Schwadenlocher Stegs nach Fertigstellung (März 2009)
C. Strukturierungsmaßnahmen im Altrhein
Schaffung von Uferanrisse bei den Auenwäldern/Raubäume im Uferbereich
Raubaum am Ufer.
Wegen der vorhandenen Uferbefestigung (Pflasterung) konnten die Raubäume nicht in die Böschung eingebunden werden, sondern mussten mit Felsgestein beschwert werden.
Neu erstellter Uferanriss am schweizer Ufer.
Insgesamt wurden 4 Uferanrisse (jeweils 2 auf der deutschen bzw. schweizer Seite) geschaffen.